ITALIEN ZIEHT JÄHRLICH ÜBER 60 MILLIONEN MUSEUMSBESUCHER AN

Samuel Dorsi - May 19, 2025
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Im Jahr 2024 strömten mehr als 60 Millionen Besucher in die berühmten Sehenswürdigkeiten und Museen Italiens – eine Zahl, die die Einwohnerzahl von etwa 59 Millionen Einwohnern leicht übertraf. Dieser bemerkenswerte Andrang unterstreicht Italiens weiterhin hohe Anziehungskraft als beliebtes Reiseziel. Die Einnahmen dieser historischen Stätten spülten rund 382 Millionen Euro in die Staatskasse. Angeführt wurde die Liste vom Kolosseum in Rom, das mit rund 14,7 Millionen Besuchern über 100 Millionen Euro einbrachte. Dies zeigt die immense wirtschaftliche sowie kulturelle Bedeutung des italienischen Erbes.

Zuwachs bei Besuchern und Erlösen

Die 60 Millionen Besucher aus dem Jahr 2024 bedeuten eine Steigerung von schätzungsweise zwei Millionen gegenüber dem Vorjahr. Damit einher ging ein Umsatzanstieg von 68 Millionen Euro, der zum Teil auch auf die Erhöhung der Ticketpreise zurückzuführen sein könnte. Das Kolosseum, dieses fast 2.000 Jahre alte Bauwerk, führte die Liste an. Es folgten die Uffizien in Florenz mit rund 5,3 Millionen Besuchern und die antike Stadt Pompeji, durch einen Vulkanausbruch auf eine eigentümliche Weise konserviert, mit etwa 4,3 Millionen. Weitere Publikumsmagneten waren das Pantheon in Rom (etwa 4,1 Millionen), die Galleria dell’Accademia in Florenz (geschätzt 2,2 Millionen), die Engelsburg in Rom (rund 1,3 Millionen) sowie das Ägyptische Museum in Turin (ungefähr 1 Million). Italiens mehr als 400 staatliche Museen trugen gemeinschaftlich zu diesem Tourismusboom bei und zogen Reisende aus aller Welt an.

Die Vatikanischen Museen: Ein stiller Gigant

Bemerkenswerterweise tauchen die Vatikanischen Museen, inklusive der Sixtinischen Kapelle, in den offiziellen italienischen Statistiken nicht auf, da sie zum Staat Vatikanstadt gehören, einem unabhängigen Staat inmitten Roms. Mit jährlich über sechs Millionen Besuchern würden die Museen, falls einbezogen, den zweiten Platz belegen, nur leicht übertroffen vom Kolosseum. Die kürzliche Wahl von Papst Leo XIV. hat die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Vatikans erneut ins Rampenlicht gerückt und seine Attraktivität für Touristen noch verstärkt.

Wirtschaftliche und kulturelle Effekte

Die beispiellosen Besucherzahlen unterstreichen Italiens Fähigkeit, sowohl inländische als auch internationale Besucher mit seiner reichen Geschichte und seinem beeindruckenden künstlerischen Erbe zu fesseln. Allein die Einnahmen des Kolosseums von 100 Millionen Euro machen den finanziellen Segen des Tourismus deutlich, der Naturschutzbemühungen und öffentliche Dienstleistungen nach Kräften unterstützt. Dieser Ansturm wirft allerdings auch Fragen hinsichtlich eines nachhaltigen Managements auf, da beliebte Stätten durch Überfüllung und Abnutzung teilweise stark beansprucht werden.

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